Was sind Commons?
Als Commons bezeichnet man Ressourcen, die aus gemeinsamen und selbstorganisierten Prozessen hervorgehen.
Ressource kann dabei alles Mögliche sein: Wissen, Lebensmittel, Wohnraum, Gegenstände, Energiequellen, Wasser, Land usw.
Auch die möglichen Prozesse reichen von Produzieren, über Pflegen bis zu Verwalten oder Nutzen. Diese Prozesse werden als Commoning bezeichnet.
Der Begriff der Commons leitet sich vom lateinischen cum munus ab und bedeutet so viel wie gemeinschaftlich. Damit grenzt er sich ab vom Tätigsein für einen Markt, also z. B. in Form von Lohnarbeit und von staatlichen/öffentlichen Aufgaben. Es geht also um bedürfnisorientierte Prozesse, die gemeinschaftlich durchgeführt werden.
Der Commons-Begriff taugt insbesondere als Brille, um zu sehen, was meist unsichtbar gemacht wird, weil es nicht in die normalen Schemata von Wirtschaft fällt. Wenn sich Menschen zu einem gemeinschaftlichen Picknick treffen, verkaufen sie sich nicht gegenseitig ihre Mitbringsel, auch ist es kein Staat, der für eine angemessene Verteilung sorgt, sondern die Gruppe selbst, die sich organisiert und reguliert. Solche Vorgänge finden überall statt, ihre Unsichtbarkeit haben sie insbesondere mit der Sorgearbeit (Care) gemeinsam. Commons sind also eine fundamentale Form des Wirtschaftens, die so alt ist wie die Menschheit und so jung wie der letzte Eintrag auf Wikipedia.
Commoning öffnet den Raum für Praktiken, die Selbstwirksamkeit, Inklusion und gegenseitige Anerkennung fördern. Commons helfen dabei, Ressourcen zu schonen, indem Dinge gemeinschaftlich und wieder-verwendet werden
Commons in Lüneburg
In Lüneburg gibt es schon einige Commons-Infrastrukturen, wie z. B. Schenk- und Bücherregale, Fairteiler, offene Begegnungsstätten, das Stadtwiki Lünepedia oder Repaircafés. Gleichzeitig fehlen offene Holz-, Metall-, Fahrrad-, Näh- und Siebdruckwerkstätten, ein Materiallager und vieles mehr.
Auf Lünepedia gibt es eine Übersicht der Lüneburger Commons.
Was ist ein Commons Zentrum?
Ein Commons Zentrum ist ein Ort, der für Prozesse des Commoning geschaffen und durch diese erhalten wird. Hier sollen Menschen andere Handlungslogiken erfahren können und ganz unmittelbar gemeinschaftliche Bedürfnisse befriedigen können.
Weltweit organisieren sich viele Gruppen und Vereinigungen als Commons. Commonszentren bzw. Transformationszentren sind Commons, bei denen das Commoning darauf gerichtet ist, einen Ort für Commoning zu schaffen. Als Commonszentrum bezeichnen wir solche Orte, die eine Vielfalt an Ressourcen bewirtschaftet. Es gibt viele Vereinigungen, die daran angrenzen, aber sich etwas mehr auf einzelne Ressourcen beschränken. Dazu gehören offene Werkstätten, FabLabs, Transition-Town-Initiativen, soziale Zentren, Nachbarschaftszentren usw.
Mehr zum Thema findest Du in unserer Vision und in unserer Projektskizze!
Andere Commonszentren
Das Lüneburger Commons Zentrum sieht sich als Teil eines Netzwerks und einer Bewegung der Commons- bzw. Transformationszentren weltweit. Wir können viel voneinander lernen und das Rad kann immer wieder angepasst, muss aber nicht mehr neu erfunden werden.